In der großen weiten Welt des HR – und das werdet ihr sicherlich bestätigen können – gibt es Unmengen an Herausforderungen und eine wahrscheinlich ebenso große Anzahl an Lösungsmöglichkeiten. Mich begeistert es, wenn ich einen Einblick in Unternehmen erhalte, die vor ganz anderen Problemen stehen oder eine ganz andere Wertschöpfung und damit andere Sichtweisen auf die Probleme haben. In diesem Zusammenhang habe ich mir schon oft die Frage gestellt, wie gehen andere Teams mit der Mitarbeiterkommunikation um? Was wäre eigentlich, wenn die Nutzung von Apps nicht so selbstverständlich für mich wäre? Was wäre, wenn ich z.B. in einem Unternehmen arbeiten würden, wo dies bisher keine Rolle gespielt hat, die Ideen oder auch die digitalen Treiber*innen gefehlt haben? Was hat Kommunikation eigentlich mit HR zu tun?
Wir freuen uns sehr, dass sich zwei Kommunikationsexpertinnen bei uns gemeldet und wir die Chance für ein kurzes Interview bekommen haben. Hallo Ann, hallo Isabella, wer seid ihr und was macht ihr?
[Ann] Bei Flip bin ich die sogenannte CMO, bin hier verantwortlich für die Bereich Growth und Marketing. Damit gehört auch die interne und externe Kommunikation in meinen Wirkungskreis.
[Isabella] Seit einem Jahr bin ich für alle PR-Themen zuständig. Das beinhaltet das Beobachten des Pressegeschehens und das richtige Platzieren von Unternehmensmeldungen. Ich beobachte Trends, verfasse und kommuniziere Beiträge.
Das bedeutet ihr habt per se erst einmal nichts mit HR zu tun. Warum habt ihr dann einem Interview mit einem HR Blog zugestimmt?
[Ann] Unsere Teams konzipieren und bauen eine Mitarbeiter-App, die bei großen und namhaften Unternehmen starken Anklang findet. Dabei geht es stets um die Kommunikation zu und mit operativen Beschäftigten. Bei vielen Kunden sind die Mitarbeitenden auf „der Fläche“ unterwegs und haben damit keine oder nur eine schlechte Anbindung an die interne Kommunikation. Das gilt es in für jeden Arbeitgeber zu verhindern. Die Vergangenheit der Kommunikation ist in Unternehmen sehr analog und der Wandel funktioniert hier schneller, da langsamer. Zudem deckt Kommunikation durchaus HR-Themen als solche mit ab. So ist eine App neben Unternehmensinformationsplattform auch Einfallstor für Mitarbeiterfragen, Feedback und Interaktion mit und zwischen Mitarbeitenden. Mitarbeiterkommunikation und die entsprechende Zufriedenheit liegen uns persönlich sehr am Herzen.
Du hast gesagt, dass euch das Thema sehr am Herzen liegt. Welche Erwartungen habt ihr denn persönlich an Mitarbeiterkommunikation?
[Ann] Für mich ist stets ein respektvoller Umgang wesentlich. Ohne diesen funktioniert es nicht, dass man ehrliches und direktes Feedback sowie ungefilterten Input bekommt, wenn man Fragen stellt. Für Führungskräfte als auch Mitarbeitende ist eine gute Kommunikation ein Mittel, um sich auf Augenhöhe zu begegnen und miteinander in den Austausch zu gehen.
[Isabella] Durch eine gute Mitarbeiterkommunikation fühle ich mich mehr als „Person“ anstatt als „Mitarbeiterin“ wahrgenommen. Ich habe die Möglichkeit im Unternehmen meine Gedanken und Sorgen loswerden zu können. All das und auch sonstige Inhalte können unproblematisch geteilt werden. Eine wesentliche Rolle spielt zudem, dass ich meine Führungskraft erreichen und Anliegen an sie richten kann. Kommunikation mit den Beschäftigten ist oft der Ausgangspunkt für eine gelungene Beteiligung an der Entwicklung des Unternehmens.
Das sind ja scheinbar einige Themen, die eine Mitarbeiter-App abdecken kann. Vermutlich kann jedoch die beste Mitarbeiter-App Mängel in der Führung nicht auflösen, oder?
[Ann] Kommunikation ist ein wichtiger Teil von Führung. Eine Bereitschaft zur offenen Kommunikation ist für vollumfänglichen Erfolg einer Mitarbeiter-App nicht wegzudenken. Es ist grundsätzlich möglich eine Mitarbeiter-App mit nur einer Kommunikationsrichtung zu nutzen (z.B. für Top-Down-Kommunikation), allerdings verpasse ich dann viele Chancen. Es heißt hier für die Unternehmen das Potential und damit den vollen Nutzen zu erkennen. Die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung von Führung wird durch die App nicht ersetzt, sie kann aber Unterstützung dazu leisten. Zudem beobachten wir weiterhin die Tendenz weg von der Top-Down-Kommunikation hin zu Kollaboration und dem Wunsch nach Rückmeldung aus der Mitarbeiterschaft. Da komme ich an der entsprechenden Plattform nicht vorbei.
Lohnen sich Mitarbeiter-Apps dann nur für große Unternehmen und brauche ich „das“ überhaupt?
[Ann] Aus Kommunikationsgesichtspunkten lohnt seine eine App ab ca. 10 Mitarbeitenden. Das hängt natürlich stark von den Gegebenheiten und meinen Zielen ab. Man muss der App die Gelegenheit geben, integraler Bestandteil des Arbeitstages werden zu können, man muss als Nutzer die notwendige Ausstattung haben bzw. gestellt bekommen. Letztes ist gerade im Blue Collar Bereich oftmals nicht gegeben. Wir selbst sind zwischen 70 und 80 Mitarbeitenden stark und nutzen die App ständig. Neben dem Testen der bei uns neu entwickelten Funktionalitäten reduzieren wir das Aufkommen von E-Mails enorm. Der Austausch funktioniert schnell, einfach und fühlt sich authentisch an. Da sind wir auch schon bei der Frage, ob man eine App benötigt. Wir wollen nicht die Chance verpassen uns als Unternehmen weiterzuentwickeln, weshalb Feedback Loops und schnelle Abstimmungsprozesse einen hohen Stellenwert haben. Zusätzlich ist die App eine Möglichkeit Wissen zu teilen, sich miteinander über Erfolge zu freuen und vieles mehr. Ein großes Schlagwort ist das Thema „Mitarbeiterbindung“. Jedes Unternehmen weiß, wie teuer Fluktuation und das dazugehörige Hiring für neue Mitarbeitende sind – fehlt Einbindung, fehlt die Bindung.
Wenn ich zum ersten Mal den Gedanken hege, ob eine Mitarbeiter-App für mich interessant ist, was sollte ich bedenken?
[Ann] Man sollte sich darüber Gedanken machen, welche Kanäle werden heute benutzt. Damit in Verbindung steht die Herausforderung, ob ich wirklich alle Kolleginnen und Kollegen mit diesen Kanälen erreiche. Gibt es hier Differenzen bzw. kommen meine Botschaften an? Als Unternehmen kann man ein Idealbild zur Kommunikation skizzieren und schauen, ob etwas fehlt, um die Bedürfnisse meiner Zielgruppe gut zu berücksichtigen. Die Bedürfnisse dazu muss ich kennen. Man macht eine Analyse oder spricht einfach gesagt mal mit ein paar Mitarbeitenden darüber. Von Anfang an sollte man im Blick behalten, dass die Identifikation mit der späteren Lösung einer der wichtigsten Faktoren ist, auch hinsichtlich des Ziels der Bindung und beim Ausgang des „War for Talents“. Fragt euch: Was lässt die Mitarbeitenden mit gutem Gefühl und als stolzes Mitglied eures Unternehmens auf Arbeit gehen?
Das ist eine wichtige Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist. Der Aufwand, sich in Ruhe mit dieser Frage auseinanderzusetzen, lohnt sich ganz sicher. Damit sollten wir unsere Leser verabschieden. Ich bedanke mich ganz herzlich bei euch beiden für euren persönlichen Einblick, eure Hinweise und eure Zeit. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg und dass die über eure Lösung versendete Kommunikation viele Menschen erreicht. Vielen Dank!
Euer Nico
Unsere Gesprächspartnerinnen: Ann Kathrin Stärkel & Isabella Lavacca

Mein Name ist Ann Kathrin Stärkel und ich bin CMO bei der Flip GmbH. Ich verantworte neben den Bereichen Investor Relations und Business Development alle Marketing-Aktivitäten bei Flip. Ich würde mich selbst als Innovation-Freak bezeichnen, denn ich brenne dafür, das Thema nicht nur bei Flip, sondern auch bei den Kunden voranzutreiben.🚀

Mein Name ist Isabella Lavacca und ich bin PR-Managerin bei der Flip GmbH. Nach meinem Studium bin ich bei Flip gelandet und habe hier im Bereich PR meine Berufung gefunden. Neben der klassischen Medienbeobachtung verantworte ich alles, was man sich unter dem Begriff Pressearbeit vorstellen kann.🗞
(Eigenvorstellung Flip GmbH)
Flip bietet die einfachste, effizienteste und sicherste Art, Mitarbeiter zu informieren und untereinander zu vernetzen. Die gleichnamige Mitarbeiter-App ist innerhalb von 24 Stunden einfach und schnell in die bestehende IT-Infrastruktur eines Unternehmens integrierbar und kombiniert Kommunikation, Information und Prozesse in nur einem Tool. Flip ist DSGVO- und betriebsratskonform und überzeugt durch einfache und intuitive Bedienbarkeit. Die Mitarbeiter-App kann als mobiler Endpunkt für das Intranet fungieren und ermöglicht so Desktop- und Non-Desktop-Mitarbeitern gleichberechtigten Zugang zu Informationen. Flip wird von zahlreichen Kunden wie der Porsche AG, MAHLE, Toom oder Rossmann erfolgreich genutzt. Das Unternehmen wurde 2018 von Benedikt Ilg und Giacomo Kenner gegründet und beschäftigt derzeit rund 70 Mitarbeiter am Hauptsitz in Stuttgart.
Header-Foto von Aziz Acharki (Unsplash.com)