Mein erster WOL Circle (kein Drama, trotzdem in 3 Akten – Teil II)

Das habe ich noch gar nicht erwähnt: Los geht jedes Treffen mit einem kleinen Check-In, welches auch die Gefühle zum bisherigen Prozess und den Fortschritten enthält. Es war für uns auch immer eine Findungsphase, die wirklich notwendig war. Gleichzeitig durfte der Small Talk nicht fehlen (Wochenende, Urlaubsvorhaben, Konzerte, usw.). Eine Übung, die es in sich hatte, war die Bewertung von Empathiemangeln. „Wie würde ich reagieren, wenn ich die andere Person wäre?“ ist nur eine der Fragen, die schnell Klarheit zur Situation und dem Empfinden des Gegenüber erzeugen. Aber wie formuliere ich Texte anders. John Stepper macht dies clever mit der Kette: Wertschätzung zeigen, Zusammenhang zwischen Thema und Adressaten erklären und den (entstehenden) Wert für den Leser herausstellen. Das ist ein ziemlich einfaches Rezept und wir hatten die Möglichkeit das Versenden wertstiftender Botschaften unter behutsamer Auswahl eines entsprechenden Kanals zu üben. Die Wahl des Kanals ist tatsächlich elementar für den Beigeschmack einer Nachricht, auch in unserem beruflichen Alltag. Darüber haben wir noch ein bisschen debattiert, die Vorjaben bis zum nächsten Treffem ausgetauscht und hatten uns fest vorgenommen ein gemeinsames Mittagessen mit den Circle-Mitgliedern zu planen. Hier sollte sich herausstellen, dass es bis zum Ende des Circles dauern würde. 😨

Ich mache mal einen Sprung zur ersten inhaltlichen Übung des fünften Treffens. Hier stehen die Fakten über einen selbst im Vordergrund. Es geht darum, sich den Fakten über einen selbst bewusst zu machen, Gemeinsamkeiten und Vertrauen zu schaffen und damit auch Beziehungen zu vertiefen, wenn du sie richtig einsetzt. Hier also 10 Fakten über mich:

  1. Ich bin in Berlin-Mitte geboren.
  2. Meine Leistungskurse waren Mathematik und Chemie.
  3. Ich bedauere, dass ich kein Auslandssemester / Aupair gemacht habe.
  4. Die T-Systems Multimedia Solutions ist der dritte Arbeitgeber nach meinem Studium.
  5. Ich mag Städtereisen sehr…
  6. …und möchte mal nach Spitzbergen.
  7. Ich treibe gerne Sport in Gesellschaft. Die Sportart ist dabei fast egal.
  8. Ich war 12 Jahre lang Fussballtrainer für Jugendmannschaften.
  9. Ich höre sehr gerne Musik, kann mir Texte eher schlecht merken, erkenne aber Lieder häufig nach zwei bis drei Tönen.
  10. Ich bevorzuge das gesprochene Wort gegenüber dem Lesen, schreibe allerdings oft lieber als Dinge zu erklären. (Wie passend zum Blog 😁)

Weiter geht es mit 50 Fakten, die man über sich selbst und für sich selbst notieren sollte. Das geht für meine Begriffe recht schnell, wenn man den Knoten im Kopf nicht zulässt. Mein Tipp: einfach biografisch denken oder überlegen, was einem im aktuellen Team ausmacht. Man merkt schnell, wie breit die Möglichkeiten sind Deckungsgleichheit mit den Kollegen zu erlangen. Allerdings ist man anschließend ganzschön flau im Kopf, man hat viel gegrübelt und formuliert. Da fällt die Formulierung für eine Erfahrung, die jemand anderes zu schätzen weiß, nicht mehr so leicht. Aber im Team bekommt man auch hier gute Ergebnisse formuliert.

In der darauffolgenden Session suchen wir nach uns selbst, nach unseren Profilen und Beiträgen. Spannend ist die sofort im Netz sichtbare Verknüpfung mit Kollegen. Ich erfreue mich meines alten Twitter Accounts, den ich schon sehr lange nicht mehr nutze und eines Darstellers mit gleichem Namen aus den USA. Aber darum geht es jetzt nicht: Es gibt einige Treffer, aber XING ist erst auf Platz 20 der Treffer, wohingegen LinkedIn auf Platz 2 liegt. Es wird noch kurz überlegt, was man tun kann, um seine Beiträge sichtbarer zu gestalten, u.a. mit der Anpassung der eigenen Profile. Bin ich zu alt für mein Profilbild geworden? Stimmt soweit noch alles? Jobbedingt eigentlich schon, bilde ich mir ein. Auch die nächste Vernetzungsübung ist kein Hexenwerk, wenn man täglich damit zu tun hat. Der Hinweis für gutes Vernetzen: Persönliche Ansprache: wieder Wertschätzung, Zusammenhang herstellen und bereichern!

Wir fahren mit einem Brief an unser „zukünftiges Ich“ fort (vgl. hier). Die Aufforderung ist die Perspektive des zukünftigen Ichs, welches sich darüber freut die Ziele erreicht zu haben und darüber zu berichten, was eigentlich zum Erfolg geführt hat. Dadurch, dass man sich Gedanken über viele Dinge macht, die man anders gemacht hat als zuvor, verschwinden die bisher bereits erfolgreichen Punkte in den Hintergrund. Das bedeutet, dass bereits eingesetzte Stärken wenig beleuchtet werden und es dazu auch keine Rückmeldung gibt. Ist jemand so mutig seinen Brief in der Gruppe zu teilen? Leider nein. Auch beim anschließenden Austausch der Ziele wirken alle Mitstreiter eher müde. Irgendwie ist gerade die Luft raus. Ist es wirklich so schwer über die eigene Zukunft nachzudenken und konkrete Ziele zu verfassen? Scheinbar schon. Aber auch hier ein Learning: Sprecht oft über eure Ziele (als Person, Team, Bereich, Fachexpertise). Es macht sie klarer und oft erreichbarer.

PS: Was hat euch denn geholfen, eure Ziele zu erreichen? Schreibt uns gerne an hallo@wirliebenhr.com oder hinterlasst einen Kommentar. Wir freuen uns darauf.

Euer Nico

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